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Gedanken

Liebe Kinder, liebe Jugendliche und liebe Eltern!

Das Corona-Virus bleibt uns erhalten. Wir werden mit Corona weiter leben müssen. Unser Leben geht mit oder ohne Corona weiter.

Um eine neuerliche Epidemie-Welle zu verhindern, sind wir immer noch verpflichtet, vorgeschriebene Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten:

  • Einhaltung des Mindestabstandes: mindestens 1 Meter, besser 2 Meter.

Wir bitten um:

  • Kontaktvermeidung mit Personen außerhalb der Familie und
  • Keine Ansammlung von Personen im Wartezimmer: Deshalb wird um eine verbindliche telefonische Voranmeldung gebeten.
    Zur Verfügung stehen ausreichend viele Räumlichkeiten im Warte- und Ordinationsbereich.
    Unsere Termine werden in längeren Abständen vergeben. Wir bieten dafür längere Ordinationszeiten.
  • Mitnahme von Nasen-Mund-Schutzmasken: Diese sind im Ordinationsbereich noch immer vorgeschrieben – ausgenommen sind Kinder.

Wir sind auf einem guten Weg. Gemeinsam schaffen wir es.

Dragi otroci, dragi starši!

Uspeli smo.
Corona virus smo ukrotili, a še ne premagali. Zaradi naših ukrepov nimamo pri nas na Koroškem skoraj nobenih novih slučajev.

Ordinacija obratuje v polnem obsegu. Sem v polnem obsegu svojim pacijentom na razpolago. Vse zamujene preiskave in cepitve bomo nadoknadili.

Ordinacijski čas ostane nespremenjen:

  • dopoldne od ponedelka do petka od 08:00 do 12:00
    ter
  • popoldne: ponedeljek, torek in četrtek
    od 15:00 do 18:00.

Dodatne ponudbe:

  • možnost telefonskega posveta,
  • izdaja receptov, nakaznic in potrdil preko e-pošte ozirama faksa.

Da preprečimo nov izbruh corona-epedemije, smo dolžni se držati sledečih navodil:

  • upoštevanje minimalne distance – najmanj 1m, bolje 2m.

Prosimo

  • da preprečite kontakt z osebam izven družine,
  • da ne pride do kopičenja oseb v čakalnici.
    Telefonski naziv je zaželen.
    Imamo na raspolago dovolj prostorov.
    Dajemo termine v dolgih presledkih.
    Nudimo daljši čas obratovanja.

Uporaba mask v območju ordinacije je še naprej obvezna – prosim vzemite masko s seboj, izjema so otroci.

Smo na pravi poti. Bomo uspeli.


Draga djeco, draga omladino, dragi roditelji!

Uspjeli smo.
Corona virus smo doveli pod kontrolu, ali ga nismo pobjedili. Uprkos mjerama opuštanja, u Kerntenu nema novih slučajeva corone.

Ordinacijski posao ide u obimu dalje. nepromjenjivo stojim svojim pacijentima na raspolaganju. Sve kontrole i vakcinacije če biti nadoknadene.

Ordinacijsko vrijeme ostaje nepromjenjivo:

  • prije podne od ponedeljka do petka od 08:00 do 12:00 sati
    i
  • po podne: ponedeljak, utorak i četvrtak od 15:00 do 18:00 sati.

Dodatne ponude:
pružamo mogučnost telefonske konsultacije, nadalje izdavanje recepata, uputnica i potvrda putem e-mail il faxa. Da bih spriječili novu Corona-epedemiju smo još uvijek obavezni pridržavati se sljedečih propisa: Upoštovanje minimalne razdaljenosti: najmanje 1m, bolje 2m.

Nudimo mi:

  • izbjegavanje kontakta ljudima osim familije,
  • gomilanje osoba u čekaonici
  • telefonski poziv je pozeljen
  • u ordinaciji i čekaonici stoji dovoljan broj prostorija
  • nudimo mogučnost dužeg radnog vremena ordinacije
  • naši termini če biti dodjeljivani u dužoj razdaljini

Maska za zaštitu usta i nosa su u ordinacijskom prostoru još uvijek predvidene. (molimo vas da ih ponesete sa sobom), od ovog izuzeti su djeca.

Na dobrom smo putu i zajedno čemo uspjeti.


Wir schaffen es – gemeinsam.

In den vergangenen Wochen hat es vorbildlich geklappt. Die Mitarbeit der Eltern und Patienten war vorbildlich, ich möchte mich ausdrücklich bei Ihnen bedanken. Die Schutzmaßnahmen zeigen eine deutliche Wirkung. In Kärnten bestehen nur mehr vereinzelte Corona-Fälle. Der schwere Verlauf ist uns erspart geblieben.

Unter Corona Bedingungen werden wir in den nächsten Monaten noch immer weiter leben müssen (siehe Salzburg). Wir müssen uns damit abfinden. Mit der derzeitigen schrittweisen Lockerung der Schutzmaßnahmen und Aufhebung der Reiseeinschränkungen besteht eine sehr sensible Phase. Bei Nichteinhaltung der Schutzmaßnahmen kann es jederzeit zu einer neuen Epidemie führen. Vorsicht ist angesagt. Erst die Corona-Impfung wird uns eine wirksame Linderung bringen.

Die Corona-Krise zeigte – zumindest bei uns -, dass der überwiegende Anteil unserer Bevölkerung extrem verantwortungsbewusst handelt, teilweise leider sogar verängstigt.
Es gibt aber auch unter uns rücksichtslose, verantwortungslose Personen, mehr aus Ignoranz als Unwissen. Diese sind eine unberechenbare Gefahr für die ganze Bevölkerung. Um sich vor diesen Personen zu schützen brauchen wir strenge Verhaltensregeln – Gesetze.

Mit Gesetzen allein werden wir es nicht schaffen. Die Angstkeule hat leider eine begrenzte Wirkung. Letztendlich hängt es ab vom Verantwortungsbewusstsein der beteiligten Personen.
Hoffnung gibt uns der inzwischen gewonnene Wissensstand über den Mechanismus des Infektionsablaufs.

Inzwischen wissen wir, dass der Corona-Virus

  • alle Altersgruppen befällt, auch Kinder,
  • einen extrem variablen Verlauf hat.
    Bei Kindern und jungen Leuten verläuft eine Corona-Infektion in der Regel asymptomatisch – unbemerkt.
    Bei Personen mit schweren Vorerkrankungen (besonders ältere Menschen) kann es zu einem schwerwiegenden, nicht selten tödlichen Verlauf mit Multiorganversagen kommen. Aber auch bei jüngeren Gesunden kann es zu schwerwiegenden oder gar tödlichen Verläufen kommen.
  • die Inkubationszeit zwischen zwei und 14 Tagen liegt.
  • die Übertragung vorwiegend über Tröpfcheninfektion erfolgt.
    Schmier- u. Kontakt-Infektionen über Gegenstände sind Ausnahme, aber noch nicht ausgeschlossen. Corona-Infektionen finden meist unter engen räumlichen Verhältnissen statt, z. B. in der Familie. Durch den engen körperlichen Kontakt der Familienangehörigen ist die Corona-Infektion über Familienangehörige in der Regel unvermeidbar. Ähnlich ist dies in den Altersheimen, wo pflegebedingt ein sehr enger Kontakt besteht.

Auffällig ist, dass die

  • KassiererInnen in Supermärkten noch vor den Schutzmaßnahmen trotz ihrer gesteigerten Exposition an ihren Arbeitsplätzen nicht vermehrt angesteckt worden sind,
  • der vorgeschriebene 1 Meter-Sicherheitsabstand und die Nasen-Mund-Schutzmaske scheinen ihre Berechtigung zu haben,
  • Kinder zwar mit Corona infiziert werden können. Es ist aber noch unklar, in welchem Ausmaß sie eine Infektionsquelle sein können.
    Als Infektionsquelle in Kindergärten oder Schulen sind Kinder bisher noch nicht aufgefallen – trotz des nicht vermeidbaren engen Kontaktes.
    Zum Unterschied zur Grippe-Infektion, wo Kinder als Hauptüberträger vermutet werden, sind bei Corona-Infektionen anscheinend Erwachsene die Hauptinfektionsquelle.
    Es scheint, dass Kinder von Erwachsenen infiziert werden – und nicht umgekehrt.

Die Annahme ist berechtigt, dass Kinder als Infektionsquelle eher unwahrscheinlich sind.

Sollte sich die Annahme bestätigen, dass Kinder als Corona-Infektionsquelle eine untergeordnete Rolle spielen, besteht berechtigte Hoffnung, dass Kinder von den meisten Schutzmaßnahmen befreit werden können.
Das würde heißen, dass es für Kinder keine Quarantäne-Pflicht gäbe, Kindergärten und Schulen könnten sofort ihren regulären Betrieb aufnehmen, und es gäbe keine Besuchseinschränkungen für Kinder bei Risikopersonen.
Nichtsdestotrotz: Solange nicht exakte Beweise vorliegen, müssen wir die strengen Maßnahmen beibehalten.

Das Corona-Virus ist problematisch durch:

  • die extreme Variabilität des Corona-Virus mit seiner starken Anpassungsfähigkeit,
  • den vermutlich kurzen Immunitätsschutz nach erfolgter Infektion,
  • die mögliche embryotoxische Wirkung – es wird vermutet, dass nach der Corona-Epidemie in China die Fehlgeburtenrate deutlich gestiegen sei,

Den schwer gewonnenen Vorsprung unserer niedrigen Infektions- und Todesrate dürfen wir nicht verspielen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die begonnenen Vorsichtsmaßnahmen konsequent fortzusetzen.

Kontakt-Minimierung ist die Devise.

Eine Anhäufung von Personen soll vermieden werden, der Masken-Schutz in den vorgeschriebenen Einrichtungen ist einzuhalten. Um eine eventuelle Infektionsquelle rasch zu beheben, sollen Personengruppen überblickbar sein. Bei geringstem Verdacht müssen wir eine Corona-Infektion ausschließen.

Wir haben eine große Verantwortung. Verantwortungsbewusst und überlegt sollen wir handeln. Panik oder Schüren von Ängsten sind mit allen Mitteln zu vermeiden. Der Alltag hat uns wieder eingeholt. Viele gehen wieder der geregelten Arbeit nach, Kindergärten und Schulen werden schrittweise geöffnet, unseren Einkaufsgewohnheiten werden wir wieder nachgehen. Es warten immense Belastungen auf unsere Gesellschaft. Vieles wird zum Nachholen sein. Die wirtschaftlichen Probleme stehen noch alle vor uns.

Die Corona-Krise hat uns überschüttet mit fast unüberwindbaren Unannehmlichkeiten, hat aber auch seine positive Seite.
Sie gibt uns die einmalige Chance aus dem Corona-Notstand Positives abzugewinnen.
Zu hoffen ist, dass die Corona-Krise zum Meilenstein der menschlichen Zukunft wird, in dem die Familie wieder ihren Stellenwert bekommen hat.

Wir dürfen es nicht dem Schicksal überlassen. Wir dürfen nicht mit unserem Schicksal hadern. Wir sind verpflichtet aktiv hin zu arbeiten.
Es soll uns bewusst sein, dass jede noch so schlimme Katastrophe letztendlich für die Menschheit – falls sie es zuwege bringt – etwas Positives bewirken kann.
Ein Beispiel ist die Schaffung der EU nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs –
mit derzeit fast unüberwindbaren Bemühungen, die Europäische Union am Leben zu erhalten – mit der Gewissheit, dass es keine bessere Variante gibt. Ich bin voll überzeugt, dass es erfolgreich sein wird. Alles andere wäre für alle eine Katastrophe.

Nicht die Gesellschaft, sondern jeder einzelne ist gefragt. Die Politik kann nur Voraussetzungen schaffen.

Wir – alle – sollen nicht nur unsere Lehre, sondern auch Konsequenzen aus den Erfahrungen der Corona-Krise ziehen.

Wir haben eine große Chance, sogar ideale Bedingungen, die sich nicht mehr wiederholen werden.
Corona ist weltweit als Schicksal aufgetreten. Nicht von Menschenhand gemacht.
Die von Corona verursachte Krise hat ihren Ursprung weder im Krieg oder im Glaubenskonflikt, noch in einer Reaktor-Katastrophe. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen bleiben uns dadurch erspart.
Wir brauchen es nicht, bis zum totalen Niedergang geschehen zu lassen – wie es nach den Kriegen üblich ist. Die Zukunft liegt in unserer Hand: Populisten und Verschwörungstheoretiker lassen wir aus dem Spiel.
Wir stehen vor einer neuen Epoche.
Wir dürfen sie weder verhindern noch verzögern. Nur von unseren gesetzten Maßnahmen hängt es ab.

Ausschließlich das Gesetz der Natur bestimmt die Regeln. (sicher nicht die Populisten)
Unser weltweiter Wohlstandsgedanke mit der erwarteten jährlichen bedingungslosen Gewinnoptimierung hat Ausmaße eingenommen, der durch die begrenzten Ressourcen unserer Erde nicht mehr bedienbar ist.
Die Nichterfüllbarkeit der erhofften Ziele der mehrheitlich unterlegenen Weltbevölkerung führt unweigerlich zum sozialen Crash, noch zusätzlich potenziert durch die Klimakrise.

Die Coronakrise bewirkte für die Existenz der Menschheit die dringend benötigte Schubumkehr mit einer längst fälligen wirtschaftlichen Abkühlung als

  • Absage vom jährlichen Wirtschaftswachstum.
  • Absage von der überbordenden Konsumorientierung unserer Gesellschaft.

Corona könnte für die junge Generation eine neue Erfahrung der Entschleunigung bringen, die das Fortbestehen unserer Gesellschaft gewährleisten wird. Vor lauter Globalisierung haben wir unsere unmittelbare Umgebung aus den Augen verloren (Verlust des Details).
Megalomanie. Makrokosmos vor Mikrokosmos. Der Strand auf den Malediven statt des Waldes hinter dem Haus. Megaevents statt Freundschaftspflege. Unsere Grenzen sind uns in jeder Hinsicht abhandengekommen. Unsere Gesellschaft ist im wahrsten Sinne abgehoben. Es sei längst an der Zeit, wieder am Boden der Realität anzukommen. Durch Corona wurde uns die Zerbrechlichkeit „der von uns gemachten Weltordnung“ voll bewusst. Corona hat uns auf den Boden der Realität zurück gebracht, um Fuß zu fassen, um neu aufbauen zu können. Es besteht berechtigte Hoffnung zur Entschleunigung unseres hektischen Lebensstils.

Entschleunigung könnte das positive Resultat dieser Corona-Krise sein.

Durch die erzwungene Entschleunigung finden wir hoffentlich den längst überfälligen Weg zurück zur Bescheidenheit, Genügsamkeit und Kommunikation. Zurück zur Familie. Die ersten Zeichen der Entschleunigung zeigen sich in den Familien. Den Corona-Notstand können wir als Hoffnung einer Aufwertung der Familie betrachten. Bedingt durch unser in den letzten Jahrzehnten stetiges Wohlstandsbestreben mit zunehmender Berufstätigkeit beider Elternteile, durch die angestrebte Ganztagsbeschulung unserer Kinder, durch die zunehmend außerfamiliären Interessen und Bedürfnisse der Familienangehörigen und durch den exzessiven Digitalkonsum aller Familienangehörigen leidet das familiäre Zusammenleben extrem. Die hohe Scheidungsrate gibt den Rest. Eine intakte Familienkommunikation ab der Pubertät ist schon die Ausnahme.

Das Corona-bedingt behördlich vorgeschriebene Abstandhalten und die mehrwöchige Schließung der Kindergärten, Schulen bei zusätzlicher Arbeitsfreistellung der Eltern führten europaweit zur Isolation mit totaler Abschottung einiger Familien.
Es bildete sich ein noch nie da gewesener Zustand, eventuell sogar ein Urzustand der Familie – abgeschottet von der restlichen Welt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert mit all den Vor- und Nachteilen. Die einzige Ausnahme: Fernsehen und digitale Medien – bei falschem Gebrauch verbunden mit zusätzlichen beträchtlichen Problemen.

Durch die Abschottung entwickelte sich im Familienverband gezwungenermaßen das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit und Kommunikation. Nicht die Ferne, sondern das Naheliegende wurde plötzlich wieder interessant. Die gegenseitige Wertschätzung bekam wieder an Geltung. Corona-bedingt findet man im Idealfall in der Familie wieder Zeit füreinander, Zeit für Zuneigung und gemeinsame Interessenspflege sowie Interesse, sich miteinander zu beschäftigen. Zwischenmenschliche Beziehungen werden gefestigt.

Man steht sich wieder gegenseitig bei.
Das Gespräch findet wieder seinen Stellenwert.
In der Familie wird wieder gesprochen.
Es werden Voraussetzungen für Konfliktbewältigung geschaffen.
Man findet wieder Zeit, aufgestaute Probleme aufzuarbeiten.

Durch das Leben im engsten Raum sind Konflikte unvermeidbar. Man kann ihnen nicht ausweichen, sie nicht einmal verdrängen. Man ist gezwungen, sie zu lösen.
Letztendlich sind Konflikte für alle Beteiligte ein wichtiger anhaltender Lernprozess zur Lösung der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Letztendlich bewirkte die Corona-Krise durch die Entschleunigung und die Isolierung nicht nur eine Stärkung der familiären Zusammengehörigkeit, sondern auch die Voraussetzung, familiäre Konflikte zu lösen. Dass zusätzliche therapeutische Maßnahmen gelegentlich notwendig sind, ist anzunehmen.

Das Lernen, Konflikte aufzuarbeiten, ist als positive Folge der Corona-Krise zu betrachten. Es fördert die familiäre Zusammengehörigkeit.

In der Corona-Krise bestand die einmalige Situation zum Führen eines echten Familienlebens ohne Fremdbeeinflussung (nicht einmal der Großeltern), aber nur unter der Voraussetzung, dass Fernsehen und digitale Medien in Grenzen gehalten wurden.

Durch Corona hat die Familie endlich wieder ihren Stellenwert und ihre Wertschätzung bekommen. Auch die Arbeit erlangte durch die erzwungene Arbeitsfreistellung wieder an Bedeutung. Es ist nur zu hoffen, dass diese einmalige Gelegenheit der Corona-Krise von den Eltern auch genützt wurde, um in der zeitlich begrenzten Isolation eine dauerhafte zwischenmenschliche Kommunikation mit ihren Kindern aufzubauen – eine Kommunikation auf Basis des gegenseitigen Respektes und der Rücksichtnahme.


Nachtrag zum Digital-Konsum:

Der Gefahr des exzessiven Konsums der digitalen Medien und des Fernsehens aller Familienangehörigen muss gegengesteuert werden. Wir sind uns dieser Gefahren nicht bewusst. Ich fürchte, nicht einmal unsere Schulbehörden.

Absolutes Ja zum digitalen System als Informationsquelle, als nützliches Arbeitsgerät. Deutliche Einschränkung als Konsumartikel zum Zeitvertreib und Spielkonsole.

Die Schnapsflasche zum allgemeinen Gebrauch auf dem Küchentisch ist nicht gerade empfehlenswert.
Noch drastische: eine geladene Pistole in ungeschulte Hände!

Corona-Krise wirkt gegen Entfremdung.

Die Entschleunigung ist das positive Resultat der Corona-Krise. Ziel ist nicht, dass Kinder von ihren Eltern ständig bespielt oder sogar belehrt werden. Kinder sollen lernen mit ihrer eigenen Zeit umzugehen, ihren vielfältigen Phantasien und Interessen nachzugehen. Der Phantasie sollen keine Grenzen gesetzt werden.
Eltern sollen ihren Kindern die von der Natur gegebene unwiderstehliche Neugierde belassen. Ziel ist es, die breitgefächerten kindlichen Interessen zu fördern, diesen auch nachzugehen, Kinder zu motivieren und letztendlich auch zu Erfolgen kommen zu lassen.
Den Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, selbst Erfahrungen zu sammeln, um daraus Rückschlüsse ziehen zu können.

Erfolge motivieren.

  • Misserfolg als neuen Anlauf zum Erfolg betrachten
  • Vermeiden von Frustrationen
  • Fordern und fördern, jedoch nicht überfordern
  • Motivieren mit konstruktiver Kritik
  • Korrektur nicht als Kritik
  • Förderung der Kreativität
  • Digitale Medien sollen als Wissensquelle gefördert werden, auf keinen Fall als Zeitvertreib.
    Falls Medien als Zeitvertreib missbraucht werden, ist eine zeitliche Begrenzung unumgänglich.

Sollte sich in naher Zukunft wieder der Alltag eingebürgert haben, werden wir hoffentlich zurückgreifen auf die positiven Erfahrungen der Corona-Zeit.
Zu hoffen ist, dass die Entschleunigung zukünftiger Bestandteil unserer weiteren Lebensführung sein wird.

Bleiben wir optimistisch, gemeinsam werden wir es schaffen.

Nützen wird unsere typische angeborene menschliche Eigenschaft, aus der jeweiligen Situation das Beste herauszuholen.
Die Corona-Pandemie wird vergehen. Es ist zu hoffen, dass die Entschleunigung länger anhalten wird.
Die Menschheit hat aus der Corona-Krise gelernt, bescheidener zu sein, sich wirtschaftlich weniger in Abhängigkeit zu begeben und der Familie wieder einen höheren Stellenwert zu geben.
Was wollen wir mehr?

Dr. Mathias Sienčnik
Facharzt f. Kinder- und Jungendheilkunde
Facharzt f. Kinder- u. Jugendneuorpsychiatrie

Richard-Wagner-Str. 9/Stiege1
9020 – Klagenfurt/Celovec


Iz coronmed3 21.8,

Dr.Mathias Sienčnik

Facharzt f.Kinder-u.Jugendheilkunde

Facharzt f.Kinder-u.Jugendneuropsychiatrie

 

Richard Wagner-Str. 9/Stiege 1/602

9020-Klagenfurt/Celovec

Klagenfurt/Celovec, 10.07.2020

 

Positive Seiten der Corona-Krise – Lanze für die Entschleunigung

Seit mehr als halben Jahr steht unsere Welt im Banne der Corona-Krise. Wir haben es noch immer nicht unter Kontrolle. Wir werden uns damit abfinden müssen

Coronakrise hat unsere Gesellschaft unerwartet mit fast unüberwindbaren Hürden überschüttet. Wir sollen nicht in falscher Hoffnung sein. Immense Belastungen warten auf unsere Gesellschaft. Vieles wird zum Nachholen sein. Die wirtschaftlichen Probleme stehen noch alle vor uns. Es wartet auf uns eine große Verantwortung. Niemand ist ausgenommen. Verantwortungsbewusst und überlegt sollen wir handeln.  Panik oder Schüren von Ängsten ist mit allen Mitteln zu vermeiden.

 

Corona hat uns aber auch Positives gebracht.

Nicht nur der Umwelt, sondern jedem Einzelnen von uns – sollte er die Fähigkeit besitzen. An uns liegt es zu nützen. Corona gibt uns die einmalige Chance aus diesem Notstand Positives abzugewinnen.

Bewusst soll uns sein, dass jede noch so schlimme Katastrophe letztendlich etwas Positives für die Menschheit bewirken kann – falls sie es zuwege bringt,

zB die Schaffung der EU nach der Katastrophe des 2.Weltkrieges,  derzeit die fast unüberwindbaren Bemühungen die Europäische Union am Leben zu erhalten – mit der Gewissheit, dass es keine bessere Variante gibt. Bin voll überzeugt, dass es erfolgreich sein wird. Alles andere wäre für alle eine Katastrophe

Es besteht berechtigte Hoffnung, daß die Corona-Krise zum Meilenstein der menschlichen Zukunft werden kann als

Beginn der Entschleunigung, wo die Familie wieder ihren Stellenwert bekommen hat.

 

Wir stehen vor einer neuen Epoche. Die Zukunft liegt in unserer Hand. Wir dürfen es nicht dem Schicksal überlassen, noch weniger den Populisten und Verschwörungstheoretikern. Zum Hadern ist keine Zeit mehr. Wir dürfen weder verzögern noch verhindern. Wir sind verpflichtet aktiv zu sein.

Wir alle sollen nicht nur unsere Lehre, sondern auch Konsequenzen aus den Erfahrungen der Corona-Krise ziehen. Jeder in seinem Bereich, auch in seiner Familie, in der Urzelle unserer Gesellschaft.

Nicht die Populisten, sondern ausschließlich das Gesetz der Natur bestimmt die Regeln -. Jeder Einzelne ist gefragt. Die Politik kann nur Voraussetzungen schaffen. Von unseren gesetzten Maßnahmen hängt es ab.

Corona ist weltweit als Schicksal aufgetreten. Nicht von Menschenhand gemacht. Ihr Ursprung liegt weder im Krieg oder Glaubenskonflikt, noch in einer Reaktor-Katastrophe. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen bleiben uns dadurch erspart. Wir brauchen es nicht wie es nach den Kriegen üblich ist bis zum totalen Niedergang geschehen lassen.

Unser weltweite Wohlstandsgedanke mit der erwarteten jährlichen bedingungslosen Gewinnoptimierung hat Ausmaße eingenommen, die durch die begrenzten Ressourcen unserer Erde nicht mehr bedienbar sind.  Die Nichterfüllbarkeit der erhofften Ziele der mehrheitlich unterlegenen Weltbevölkerung führt unweigerlich zum sozialen Crash. Klimakrise potenziert es nur.

 

Coronakrise bewirkte für die weitere Existenz der Menschheit die dringend benötigte Schubumkehr mit einer längst fälligen wirtschaftlichen Abkühlung in Form einer Absage vom jährlichen Wirtschaftswachstum und Absage von der überbordenden Konsumorientierung unserer Gesellschaft.

Wir stehen im Zeitalter der Megalomanie, leiden unter Detailverlust. Vor lauter Globalisierung haben wir unsere unmittelbare Umgebung aus den Augen verloren. Makrokosmos steht vor Mikrokosmos. Der Strand auf den Malediven statt der Wald hinter dem Haus. Megaevents statt FreundschaftsPflege im Kleinen.

Unsere Grenzen sind uns in jeder Hinsicht abhandengekommen. Unsere Gesellschaft hat den Überblick verloren, abgehoben im wahrsten Sinne. Corona hat uns die Zerbrechlichkeit „der von uns gemachten Weltordnung“ voll bewusst gemacht, hat uns auf den Boden der Realität zurück gebracht um Fuß zu fassen, um neu aufbauen zu können. Es ist längst an der Zeit wieder am Boden der Realität anzukommen.

Corona bringt für die junge Generation eine neue Erfahrung der Entschleunigung unseres hektischen Lebensstils um Zeit zu finden für sich und seine Familie.

Entschleunigung ist ein

bewusster Verzicht auf Wohlstand, Kariere, Ruhm und Geld.

bewusste Absage vom unverzichtbar geglaubtem Zwangstrott, welcher unser Leben belastet.

bewusster Verzicht auf ressourcenraubende Tätigkeiten, schont die persönlichen und auch die globalen Ressourcen.

  • Durch Absage und Vereinfachung vom kräfte- u. ressourcenraubenden Perfektionismus und von allem Komplizierten bewirkt die Entschleunigung eine deutliche Erleichterung der jeweiligen Lebenssituation, uU sogar Befreiung vom Burnout. Bedeutet für jeden Einzelnen und auch die Umwelt einen unschätzbaren Gewinn. „Man bekommt wieder Freiraum, Luft nach oben“.
  • Voraussetzung ist
  • Bescheidenheit, Verzicht auf viele liebgewonnene Gewohnheiten, die unser Leben verschönern. Sich herausnehmen aus der Komfortzone.
  • Gleichgültigkeit, bereit sein, Abstriche zu machen, nicht um jeden Preis das Ziel erreichen zu müssen. Sich abfinden auf einem niedrigerem, ressourcensparendem Niveau.
  • Bereitschaft zur Variabilität(Gegenteil von Sturheit). Aus mehreren möglichen Varianten sich aktiv für eine Variante entscheiden zu können. Bringt dem Jeweiligen den Eindruck einer größeren Entscheidungsfreiheit und das Gefühl der Erleichterung nicht versagt zu haben falls es falsch gelaufen ist (man fühlt sich nicht unter Druck gesetzt).

Entschleunigung bedeutet nicht Schicksal, sondern eine bewusste – aktiv gewollte Handlung mit Eigenverantwortung.

Nicht zu verwechseln mit der Lethargie im Sinne einer Hilf- und Machtlosigkeit, die häufig mit der Depression verbunden ist.

Perfektionismus hindert im stärkeren Maße die Entschleunigung.

Perfektionismus bedeutet eine gute Arbeitsleistung noch weiter verbessen zu müssen bis an die geglaubte Fehlerlosigkeit. Ist extrem kräfte- und ressourcenraubend. Häufig kombiniert mit herabgesetzter Kritikfähigkeit. Aus lauter Angst einen Fehlers zu machen wird nichts gemacht. Damit wird der Arbeitsdruck und  die Unzufriedenheit mit sich selber ins Unerträgliche gesteigert. Führt unweigerlich an die Grenzen der Belastbarkeit. Endet meistens im Burnout, oder sogar in der Depression.

Zu beobachten besonders in der jetzigen Zeit bei jungen Leuten am Beginn des Berufslebens, bevorzugt junge Frauen, Mütter. Der übertriebene mütterliche Perfektionismus bedeutet eine extreme Belastung der heutigen jungen Familien.

Männer sind durch ihre gesteigerte Gleichgültigkeit davor häufiger verschont.

Es ist nur zu hoffen, dass die Coronakrise mit ihrer Entschleunigung dem überhandnehmenden Perfektionismus entgegenwirken wird. Durch die erzwungene Entschleunigung wird der längst überfällige Weg frei gemacht zur Wertschätzung, Genügsamkeit, Bescheidenheit,  sich füreinander Zeit nehmen und auch lernen Konflikte zu lösen.

Das sind alles Voraussetzungen zur

Aufwertung der Familie. Familie soll wieder ihren Stellenwert bekommen.

Bedingt durch unser in letzten Jahrzehnten stetiges Wohlstandsbestreben mit zunehmender Berufstätigkeit beider Elternteile, die angestrebte Ganztagsbeschulung unserer Kinder, die zunehmend außerfamiliären Interessen und Bedürfnisse der Familienangehörigen und exzessiver Digitalkonsum aller Familienangehöriger leidet extrem das familiäre Zusammenleben. Die hohe Scheidungsrate gibt den Rest. Eine intakte Familienkommunikation ab der Pubertät ist schon die Ausnahme.

Das coronabedingt behördlich vorgeschriebene Isolierung, Abstandhalten und die mehrwöchige Schließung der Kindergärten, Schulen bei zusätzlicher Arbeitsfreistellung der Eltern führte europaweit zur Isolation mit totaler Abschottung ganzer Familien.

Die Abschottung bewirkte in den Familien ein Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit und Kommunikation.

Nicht die Ferne, sondern das Naheliegende wird plötzlich wieder interessant.

Das Gespräch findet wieder seinen Stellenwert. in den Familien wird wieder gesprochen. Familienmitglieder finden wieder Zeit und Zuneigung sich miteinander zu beschäftigen für gemeinsame Interessenspflege, um zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen.

Durch Corona erzwungene Leben im engsten Raum sind Konflikte unvermeidbar. Man kann weder ausweichen, noch verdrängen. Man ist gezwungen die aufgestauten Probleme aufzuarbeiten, sie zu lösen. Konflikte sind für alle Beteiligte ein wichtiger anhaltender Lernprozess zur Lösung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Letztendlich fördern sie den familiären Zusammenhalt

In der Corona-Krise bestand die einmalige Situation zum Führen eines echten Familienlebens ohne Fremdbeeinflussung (nicht einmal der Großeltern), Es bildete sich ein noch nie dagewesener Zustand, unter Umständen sogar ein Urzustand der Familie   –   abgeschottet von der restlichen Welt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert mit all den Vor- und Nachteilen. –

Mit einziger Ausnahme: Fernsehen und digitale Medien.  Bei falschem Gebrauch verbunden mit zusätzlichen beträchtlichen schicksalhaften Folgen.

 

Exzessive Nutzung der digitalen Medien und des Fernsehens bedeutet große Gefahr. Führt zur Zerstörung der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Zu befürchten ist, daß diese exzessive Nutzung während der jetzigen Corona-Krise die positive Wirkung der Corona-Krise in einem hohen Prozentsatz der Familien zunichte gemacht hat.

Das Gegensteuern des exzessiven Konsums der digitalen Medien und des Fernsehens wird in unserem derzeitigen Beratungsangebot und auch in den Schulen viel zu wenig Aufmerksamkeit gegeben. Entsprechend der derzeit laufenden Kommunikation in den Medien wird dessen Gefahr nicht ernst genommen, auch nicht von der Schulbehörde.

Absolutes „Ja“ zum digitalen System als Informationsquelle, als nützliches Arbeitsgerät.

Deutliches „Nein“ als Konsumartikel zum Zeitvertreib und als Spielkonsole.

Vergleiche mit der Schnapsflasche zum Allgemeingebrauch auf dem Küchentisch. Noch drastischer: geladene Pistole in ungeschulte Hände.

 

Während der Corona-Krise erlangte die Arbeit durch die erzwungene Arbeitsfreistellung wieder an positiver Bedeutung.

Noch im stärkeren Maße hat die Familie endlich wieder ihren Stellenwert und ihre Wertschätzung bekommen. Aber nur unter der Voraussetzung, daß Fernsehen und digitale Medien in Grenzen gehalten worden sind.

 

Viele haben in der CoronaKrise die bittere Erfahrung gemacht,

daß man die Entschleunigung erst leben lernen muß. Die perfektionistische Einstellung der jetzigen Generation ist ein großes Hindernis.

Bewusst soll uns sein, daß der Begriff „Entschleunigung“ – in Erwartung einer „Beruhigung“ für viele nach durchlebter Corona-Krise eine Fehlbezeichnung, oder sogar eine Zumutung ist. In Realität war die Corona-Krise für Familien eine extreme Zusatzbelastung auf vielen Ebenen mit finanzieller Einbuße, drohender Arbeitslosigkeit, Homeschooling uva. Eine vollständig neue Lebenssituation, die sich auf dem Rücken der Eltern abgespielt hat, zusätzlich unvorbereitet und unverschuldet.

Es ist zu hoffen,

daß diese einmalige Gelegenheit der zeitlich begrenzten Isolation der Corona-Krise von den Eltern auch genützt wurde für eine

 dauerhafte zwischenmenschliche Kommunikation mit Familienangehörigen aufzubauen auf der Basis des gegenseitigen Respektes und Rücksichtnahme.

Es ist zu hoffen, daß die Versuchung der excessiven Nutzung der digitalen Medien und des Fernsehens nicht zu groß war.

Ende

 

Dr.Mathias Sienčnik

Facharzt f.Kinder-u.Jugendheilkunde,

Facharzt f.Kinder-u.Jugendneuropsychiatrie